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Blaue Stunde

Zu denken geben muß uns jedoch, warum der Himmel über uns nach Sonnenuntergang immer noch blau erscheint. Alle Lichtstrahlen haben doch einen langen Weg durch die Atmosphäre zurückzulegen. Müßte der Himmel über uns dann nicht genau so rot erscheinen wie in Richtung der untergegangenen Sonne?

Die Lösung dieses Rätsels ist erst seit etwa 50 Jahren bekannt. Und zwar steht die Himmelsfarbe nach Sonnenuntergang mit der Ozonschicht der Erde in Zusammenhang. Die Ozonschicht umschließt unseren Planeten in einer Höhe von 20-30 Kilometern und ist uns als Schutzschicht gegen die harte Ultraviolette Strahlung der Sonne bekannt. Im sichtbaren Spektralbereich hat sie allerdings auch eine bemerkenswerte Eigenschaft. Das Absorptionsspektrum des Ozons hat nämlich ein Maximum für Wellenlängen größer als 450nm (Blau). Es wirkt also als Blaufilter, der alle Farben außer der Farbe Blau schwächt.
Kurz nach Sonnenuntergang ist die blaue Farbe des Himmels also ein direkter Beleg für die Existenz der Ozonschicht /12/.

Kurz nach Sonnenuntergang Richtung Westen:
2.2.2000, 17:45 MEZ

Der Himmel im Horizontbereich ist Rot, während der Himmel in Richtung Zenit Blau erscheint. Dies ist die Wirkung der Ozonschicht der Erde, die in 20-30km Höhe liegt und als Blaufilter wirkt.
Der Kondensstreifen des Flugzeuges reflektiert das Licht, daß ihn durch die Atmosphäre erreicht und erscheint aus den oben angegebenen Gründen Rot. Es fliegt mit 10km Höhe deutlich unterhalb der Ozonschicht, weshalb keine filternde Wirkung auftritt.

Die blaue Stunde spielt auch in der Fotografie eine Rolle, lassen sich doch zu dieser Zeit Aufnahmen mit besonders schönem Blauverlauf des Himmels machen. Hier gibt es ein Berechnungs-Tool, mit dem man zu jedem Punkt auf der Erde die Zeiten der blauen Stunde ermitteln kann. Ausserdem erhält man weitere astronomische Daten wie die Zeiten des Sonnenauf- und Untergangs.